Pflegearbeiten zur Förderung des Schilfbestandes
Im Januar 2014 wurden im Südwestlichen Bereich des Hücker Moor's umfangreiche Gehölzschnitte durchgeführt. Federführend bei dieser Maßnahme war der Kreis Herford. Mit dem Gehölzschnitt soll das Schilfwachstum am Hücker Moor gefördert werden, viele überwachsene Bäume und Äste, sowie Unterholz nahmen in diesem Bereich dem Schilf das Licht.
Es soll beobachtet werden, wie sich das Schilf in diesem Jahr entwickelt. Falls nicht der gewünschte Wachstumserfolg eintritt, soll in 2015 eine unterstützende Maßnahme mit Faschinen, Erde und einer Schilfanpflanzung umgesetzt werden.
Der Gewässerwart
Faschinen zur Uferbefestigung
Auf der Landzunge Seerose wurden am Samstag, den 04.05.2013 beschädigte Faschinen und abgebrochene Pfähle ersetzt. Diese alte Uferbaumaßnahme mit Faschinen zur Erhaltung der Landzungen wird vom A.S.V. Herford und Umgegend e.V. schon seit ca. 5 Jahren praktiziert. Nach dem Neubau aller Landzungen am Hücker Moor in den letzten Jahren müssen diese Uferbefestigungen regelmäßig nachgelegt werden, damit die dahinterliegende Steinschüttung aus Wasserbausteinen Halt findet. 5 Vereinsmitglieder nahmen sich der Sache an und in 4 Stunden waren die Uferkanten wieder mit neuen Faschinen verbaut und verdrahtet. Erst wenn alle Landzungen mit neuen Faschinen versehen sind, wird mit nährstoffarmen Lehmboden verfüllt.
Diese alte Art der Uferbefestigung bietet vielen im Wasser lebenden Tieren neuen Lebensraum. Erlen und Weidensamen setzen sich in den Faschinen fest und verwachsen mit den Steinen und dem Lehmboden, dadurch entsteht über Jahre eine natürliche Uferbefestigung.
Der Gewässserwart
Testbefischung der Teichmuschel
In der letzten Arbeitskreissitzung wurde eine Testbefischung der Teichmuschel im Hücker Moor angeregt. Der Gewässerwart Hans - Jörg Börner und sein Sohn Yannis nahmen sich der Sache an, am 2.
Oktoberwochende fischte er mit einer Senke und einem Kescher vom Boot aus den Gewässergrund ab. Im Bereich des Anglerheim´s fing er mit der Senke die vom Boot aus kurz über den Gewässergrund gezogen wurde schnell die erste Teichmuschel
in einer Größe von ca. fast 20 cm. Es folgten in der Bucht am Moorstübchen und in der Seemitte noch mehrere Exemplare. Die kleinsten Teichmuscheln waren ca. 4 - 6 cm groß. In der nächsten Arbeitskreissitzung ( 2013 ) sollte überlegt
werden, ob man die Teichmuschelpopulation mit Besatzmaßnahmen stärkt. Die Teichmuschel ist ein wichtiger Bioindikator und als Filtrierer sehr wichtig um die Wasserqualität im Hücker Moor nachhaltig zu verbessern.
Informationen zur großen Teichmuschel
Große Teichmuschel oder Schwanenmuschel
Anodonta cygnea (Linnaeus 1758).
Beschreibung: Die Große Teichmuschel ist die größte einheimische Muschel. Große Teichmuscheln erreichen ein Alter von mehr als 10 Jahren.
Ihre Schale ist breit oval bis lang gestreckt oval, sehr gewölbt. Der Schild ist wenig ausgeprägt. Die Wirbel (Umbonen) weisen elliptische Fältchen parallel zu den Anwachsstreifen auf. Die Schale ist meist dünn, auf der Innenseite ist sie stark perlmutterglänzend.
Der Einströmsipho ist schmal, mit langen Papillen.
Maße: L: 175 - 200 mm; H: 84 - 120 mm; D: 52 - 60 mm.
Lebensweise und Verbreitung: Die Große Teichmuschel bewohnt stille Gewässer. Sie scheint keine besonderen Ansprüche an die Wasserqualität zu stellen, meidet jedoch starke Strömungen.
Im Frühjahr gibt die Große Teichmuschel, zwischen Februar und April, 200.000 bis 600.000 Glochidien ins Wasser ab. Im Gegensatz zur Gemeinen Teichmuschel sind Große Teichmuscheln stets Zwitter.
Auch die Große Teichmuschel verfügt über ein großes Spektrum an potentiellen Wirtsfischen: Aitel, Bachforelle, Brachse, Dreistachliger Stichling, Elritze, Flussbarsch, Gründling, Güster, Hasel, Hecht, Koppe, Laube, Nerfling, Regenbogenforelle, Rotfeder und Zander bekannt.
Der Gewäserwart
Der Arbeitskreis Hücker Moor
Der Arbeitskreis Hücker Moor zur Erhaltung und ökologischen Verbesserung der Flora und Fauna ist 1993 gegründet worden. Seit 1992 kommt der „Arbeitskreis Hücker Moor“ am „Runden Tisch“ zusammen und setzt in praktischen Arbeitseinsätzen Maßnahmen zur Verbesserung von Natur und Umwelt „im“ und „am“ Hücker Moor um.Vertreten sind alle Interessensgruppen am Hücker Moor, wie die Anlieger, Eigentümer, Landwirte, Angler,Schiffsmodellbootbauer, Jäger, der Forst, der ehrenamtliche Naturschutz, die Stiftung für die Natur Ravensberg, die Fachbehörden des Kreises Herford und die Stadt Spenge.
Ziele des Arbeitskreises
Seit 1993 ist der Angelsportverein Herford und Umgegend e.V. im Arbeitskreis Hücker Moor tätig.
Der Arbeitskreis zur ökologischen Verbesserung des Hücker Moor`s hat sich zum Ziel gesetzt, in dem eutrophen See die Verlandung zu stoppen. Der Verein ist für die Teilentschlammungen, den Fischbestand, Uferbefestigungen, Besatzmaßnahmenahmen und Müllsammelaktionen am Hücker Moor zuständig.
Nach einem Gewässergutachten in Zusammenarbeit mit dem Fischereibiologen Dr. Späh überdachten wir unsere bisherige Bewirtschaftung
des See´s. Nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen von Dr. Späh ist es möglich, durch eine gezielte Biomanipulation die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern.
Wir
dezimierten daraufhin den Brassen und Güsternbestand um ca. 400 Kg pro Jahr - seit Beginn der Hegefischen 22200 Kg - und erreichten damit, dass der Fraßdruck auf das Zooplankton stark verringert wurde. Das Zooplankton, welches durch die gezielten
Hegebefischungen nun zahlreicher vorhanden ist, ernährt sich von den massenhaft auftretenden Mikroalgen und trägt erheblich dazu bei, dass die Wasserqualität nachhaltig verbessert wird. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Hücker Moor
wieder klarsichtiger, das starke Algenwachstum in den Sommermonaten ließ nach.
Nachdem die Ursachen des Nährstoffreichtums geklärt, und teilweise abgestellt waren, setzten wir uns das Ziel jedes Jahr die eingetragene Biomasse dem Hücker Moor zu entnehmen. Wir begannen damit den nährstoffreichen Schlamm an geeigneten Stellen mit einer kleinen Schlammembranpumpe 75 mm - 22000 L Std. vom Boot aus abzusaugen und in einem Spülfeld abzulagern. Bei einer Entschlammung entfernten wir ca. 4 m´3 Feuchtschlamm.
Das errechnete Ziel von 60 m´3 Feuchtschlammentnahme pro Jahr erreichten wir mit dieser Schlammpumpe nur mit viel Aufwand. Aus der Fischereiabgabe beantragte der
A.S.V. Herford u .U. e.V. eine leistungsfähigere Schlammpumpe 100 mm - 33000 L Std.. Zeitgleich entwickelten wir ein Pumpfloß, worauf ein höhenverstellbares Ansaugrohr montiert wurde, um die körperlichen Belastungen des Personals auf dem Floß zu verringern.
Zwei Spülfelder legten wir, nach der Genehmigung durch die Landschaftsbehörden aus Quarder Strohballen an. Nach dem Befüllen wird der Schlamm 3- 4 Wochen getrocknet bevor der nächste Spülgang erfolgt. Pro Spülfeld werden 3 Spülgänge durchgeführt und danach zur Endabtrocknung abgelagert. Der abgelagerte Schlamm der nach einer Bodenanalyse im Zierpflanzenbau wieder eingesetzt werden kann, wird über Winter zu Humus. Mit dem entstandenen Boden werden dann die Spülfelder wieder eingedeicht, der Rest wird durch Privatleute für den Zierpflanzenbau abgeholt.
Uferbefestigungen der Landzungen - Ratteninsel - Beckmann's Spitze - Seerose
Der Arbeitskreis Hücker Moor setzt Maßnahmen aus einem von den Kreisbehörden entwickelten Biotopmanagmentplan um. Zu den Maßnahmen gehört auch die Erhaltung der ursprünglichen Landzungen, die zum Abtrocknen des gestochenen Torfes Ende des 18.Jahrhunderts dienten. Das Landschaftsbild des Hücker Moor's soll durch das Faschinen und befestigen der Landzungen mit Wasserbausteinen und nährstoffarmen Abraumboden erhalten werden.